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1929: Gauturnfest in Hildesheim

1929 war das Gauturnfest in Hildesheim. Liesbeth Fabel und Henny Wille sind mit dorthin gefahren. Ich habe dort erfolgreich am Zwölfkampf teilgenommen. Nach dem Fest sind wir mit dem Zug nach Goslar gefahren - Stadtbesichtigung - Weiterfahrt nach Oker. Dann sind wir durch das Okertal aufwärts bis zu den Romkerhaller Wasserfällen gewandert, dann weiter durch einen Wald zu einem Forsthaus. Aber Zimmer waren für uns nicht mehr frei. Wir haben dann in einer Scheune geschlafen. Am nächsten Morgen sind wir zum Torfhaus gewandert. Inzwischen war Nebel aufgekommen und wir konnten den Brocken nicht mehr sehen. Also weiter bis Schierke, von dort mit dem Zug nach Rübeland. Dora Meyer aus Fleestedt hatte einen Gastwirt in Rübeland geheiratet. Wir haben sie aufgesucht, aber sie hatte keine Zimmer für uns frei, sie besorgte für uns aber Privatquartiere. Nach dem Abendessen sind wir gleich schlafen gegangen, denn die langen Wanderungen hatten uns doch mitgenommen. Am nächsten Tag haben wir die Tropfsteinhöhlen, Hermanns- und Baumannhöhlen, besichtigt. Am nächsten Tag sind wir mit dem Auto nach Treseburg gefahren, von dort auf einem Wandervveg im Bodetal nach Thale. In Thale haben wir übernachtet und sind von dort zur Gartenstadt Erfurt gefahren, haben eine Großgärtnerei besichtigt und sind dann nach Marburg gefahren.
(Verfasser ungenannt)

1928 oder war es 1929, traf man sich zu der Turnermaskerade.Angesagt waren Clownkostüm oder Tiermasken (so stand es in der Vorankündigung) sowie Blasinstrumente aus Pappe. Erkannt werden konnten (obere Reihe) Fritz Menck, Willi Benecke, unbekannt, Fritz Becker, Rudolf Eddelbüttel, Friedel Sahling. Sitzend (von links). Peter Voß, Amanda und Ernst Neumüller ( TuS-Vorsit-zender 1948 bis 1959), Karl u. Dora Bauermann. Die Bilder sind aus dem Nachlass von Friedel Sahling und dem großen Archiv von Ernst Neummüller jun.

 

[Anfang dieses Texts nicht vorhanden]...(Baugeschäft Gellers) zwei Loren und Feldbahngleise zur Verfügung, So konnten wir den Teich mit Boden dichtmachen. Da der Platz nicht eben war, mussten wir viel auffüllen, um eine gerade Fläche zu bekommen. Zu dieser Zeit wurden am Bahnhof Hittfeld ein neuer Bahnsteig und ein Tunnel gebaut. In feuchtfröhlicher Runde in der Bahnhofgaststätte hat unser 2. Vorsitzender Otto Menge, mit dem Unternehmer, der die Erdarbeiten ausführte, ein Abkommen geschlossen. Er, der Unternehmer, sollte für 1000 Mark den Sportplatz einebnen und planieren. Aber wir hatten keine 1000 Mark. Kurzfristig wurde eine Versammlung einberufen und die Mitglieder von dem Abkommen unterrichtet. Ein Turnbruder erklärte sich bereit die 1000 Mark vorzuschießen. Lehrer Fabel berichtete, daß der Verfasser der "Dörpswies" eine Fortsetzung des Stückes geschrieben hätte. Der Titel: "Schultenmarie". Marie war die Tochter des Bauern Schulte, der in der "Dörpswies" eine Hauptrolle gespielt hatte. Es wurde sofort beschlossen den Dreiakter mit ca. 25 Rollen einzuüben und aufzuführen. Das Stück aber fand nicht so den Anklang wie "Dörpswies" und wir haben es nur fünfmal aufgeführt. Aber wir hatten wieder Geld in der Kasse und konnten die Schulden bei unserem Turnbruder bezahlen.
Sommer 1922 - Inflation. Ende 1923 war das Verhältnis 1 Mark gleich eine Billion, eine Eins mit 12 Nullen. Dann kam die Rentenmark. Wir konnten uns wieder einen Turnlehrer leisten, nachdem wir 1922 eine Entlassung aussprechen mussten. Der Neue war Paul Müller vom ATV Harburg. Er war jung und immer mit dem Fahrrad unterwegs. Weil wir immer Wert auf gute Ausbildung gelegt hatten, konnten wir starke Riegen aufstellen. Als sich dann auch in der Nachbarschaft Turnvereine bildeten, wurden wir zu Veranstaltungen - oft waren es Tanzvergnügen der Vereine - eingeladen und zeigten dort Schauturnen. Hilfe bekamen wir wieder von Willi Bostelmann. Neben der Gastwirtschaft betrieb er auch Landwirtschaft. Er hatte Pferd und Wagen. Wir beluden den Wagen mit Barren, Matten und Pferd und Bostelmann kutschierte uns zu den Veranstaltungen. Die neuen Vereine hatten nämlich noch keine Geräte. 10 bis 12 Turner fuhren dann mit dem Rad zu der Veranstaltung. Wir machten auf dem Tanzboden zunächst Freiübungen. Dann turnten wir an den Geräten. Anschließend haben wir die Geräte wieder aufgeladen, Bostelmann fuhr zurück. Am nächsten Morgen traten wir zum Abladen wieder an. So haben wir die Vereine in Vahrendorf, Westerhof und Mannstorf damals unterstützt.

Haus der Familie Sahling